In KGIs und Peiras Die Policey – Versuch über die Sicherheit wird Polizeigewalt, die patriarchale Gesellschaft und Paranoia untersucht. Das Theaterstück wurde mit Laien-Profis, die selbst Polizeigewalt ausgesetzt waren, erarbeitet.
In Die Policey – Versuch über die Sicherheit spüren die Schauspieler dem Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und Polizei, Freiheit und Sicherheit nach. Mit großem Ernst und scharfsinniger Analyse. Mit eindrücklichen, manchmal skurrilen Szenen, zuweilen sogar mit schwarzem Humor. KGI gibt viele Denkanstöße und zeigt politische Haltung. Das Stück endet, wie es begonnen hat. Mit Anweisungen an die Zuschauer.
„Ganz wenig Applaus, dann rausgehen!“ Das Publikum im Ringlokschuppen widersetzt sich und applaudiert heftig.
(Andrea Müller, WAZ 25.11.2019)
In KGIs und Alexander Bauers Die Policey – Versuch über die Sicherheit bildet der Polizeidispositiv nur den äußeren Anlass zur Analyse der Subjektkonstitution im Patriarchat.
Ein roter Blobb, der uns alle zu verschlingen droht. Dem muss Einhalt geboten werden! Oder nicht?
Alles beginnt mit einem rotem Schleimbündel, aus dem erst langsam Gesichter und Stimmen zu sehen und hören sind. Was als nicht-identifizierbares Dividuum unerträglich scheint, muss sofort in polizeilicher Arbeit in abgrenzbare Identitäten und Körper aufgeteilt werden.
Der rote Schleim wird zum Tatort. In Die Policey – Versuch über die Sicherheit bildet der Polizeidispositiv nur den äußeren Anlass zur Analyse der Subjektkonstitution im Patriarchat.
Welche paranoiden Phantasmen führen in einer prekarisierten Arbeitsgesellschaft zu einem unstillbaren Bedürfnis nach Sicherheit? Wie kann ein solches System trotz seiner flachen Hierarchien weiterhin autoritäre Persönlichkeitsstrukturen hervorbringen?
Im letzten Akt findet sich das Ensemble bis an die Zähne bewaffnet und bis auf die Knochen verängstigt in einem Panikraum wieder. Jeden Moment könnte der rote Schleim durch die Ritzen eindringen oder alienartig aus den eigenen Körperpanzerungen herausplatzen. Wer hält wen auf?
WAZ, 24.11.2019, Andrea Müller: "KGI-Kollektiv: Wie viel Polizei braucht die Gesellschaft?"
Chris Herzog und Alexander Bauer nehmen uns mit auf eine Reise durch Duisburg, Bochum und Gelsenkirchen. Grauzone Pott erzählt die bislang verdrängte Geschichte von migrantischem Widerstand und eskalierender neonazistischer Gewalt im Ruhrgebiet der 1980er und 1990er Jahre. Mit Archivmaterial und im Gespräch mit Zeitzeug*innen beleuchten die beiden die tiefen gesellschaftlichen Spannungen und Kämpfe um Anerkennung in einer Zeit des Überlebenskampfes. Die 5-teilige Serie startet am 9. Januar 2025 und ist überall verfügbar, wo es Podcasts gibt.
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